4K-Fotografie
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4K-Fotografie: Was es mit dem 4K-Foto-Modus einer Kamera auf sich hat

Bild: Depositphotos.com / © aedkaDPS

Zwar können Kameras seit geraumer Zeit Fotos in weitaus höheren Auflösungen als 4K aufnehmen.

Die 4K-Auflösung mit 3840 × 2160 Pixeln entspricht ca. 8,3 Megapixel (hier jedoch im 16:9 Format dargestellt).

Die meisten Kameras verfügen über einen Sensor, der deutlich mehr Megapixel liefert. Einen großen Vorteil hat der 4K-Foto-Modus dennoch.

Mittlerweile steckt in den ersten Kameras bereits ein 6K-Foto-Modus, der nochmals mehr Bilddaten liefern kann.

Was hat es also mit 4K-Fotografie auf sich? Wo liegen die Vorteile?

Filmen statt Fotografieren mit 4K-Modus

Der große Vorteil der 4K-Fotografie liegt bei der Art und Weise zu fotografieren.

Denn es ist so oft die große Herausforderung beim Fotografieren, den richtigen Moment abzupassen, den Auslöser zu betätigen.

Genau hier setzt der 4K-Modus an.

Denn bei 4K-Fotografie wird entweder gleich ein Video aufgenommen oder es werden Serienbilder erstellt. Daraus wird anschließend ein Einzelbild (sog. Frame) entnommen.

Was aktuelle Kameras mit 4K / Ultra HD können

Viele DSLM-Kameras können mittlerweile auch 4K-Video.

Üblich sind 24 bis 30 FPS (Einzelbilder pro Sekunde). Einzelne High-End-Kameras schaffen sogar bereits 4K-Video mit 60 FPS.

Das besondere nun bei 4K-Video: Während die Auflösung von einem Full HD-Video kaum geeignet wäre, um einzelne Frames zu entnehmen und als Foto zu zeigen, trifft das auf 4K-Video eben nicht zu.

Ein einzelner Frame aus dem Video zeigt eine Schärfe und Detailtiefe, die man bei einer „echten“ Fotoaufnahme erwarten würde.

Varianten des 4K-Modus im Vergleich

Kameras, die explizit über eine 4K-Fotofunktion verfügen, sind oftmals mit mehreren Varianten des 4K-Modus ausgestattet.

  • 4K-Video / 4K-Serienbilder: Klassische 4K-Aufnahme, bei der anschließend Einzelbilder als Foto entnommen werden können.
  • 4K-Start-Stopp-Aufnahme: Hier beginnt die Kamera mit 4K-Serienbildern beim erstmaligen Betätigen des Auslösers und stoppt beim erneuten Drücken auf den Auslöser.
  • 4K-Pre-Burst: Hier beginnt die Kamera, Serienaufnahmen vorzuhalten, noch bevor der Fotograf den Auslöser betätigt hat.

4K-Fotofunktionen sind z.B. immer dann interessant, wenn es darum geht, ein sich schnell bewegendes Motiv zu verfolgen.

Denn hier ist es beim klassischen Fotografieren eine große Herausforderung, den perfekten Moment zum Auslösen abzupassen.

4K-Fotofunktion nutzen

Kameras, die die 4K-Fotografie unterstützen, verfügen in der Regel über ein eigenes 4K-Programm, welches über das Programm-Wahlrad ausgewählt werden kann.

Die genaue Ansteuerung der 4K-Foto-Funktion hängt von der jeweiligen Kamera ab, weshalb hier keine allgemeine Aussage möglich ist.

Anschließend muss noch der Fokuspunkt gesetzt werden.

4K-Video und Einzelbilder (Frames) bearbeiten

Kameras mit 4K-Modus bieten die Möglichkeit, direkt am Display das Video zu betrachten und Einzelbilder auszuwählen.

Das geht schnell und einfach.

Mittels Postfokus kann nachträglich sogar noch der Schärfepunkt verändert werden.

Jedoch können auf dem Kamera-Display (häufig ca. 3 Zoll) natürlich nicht alle Details erfasst werden.

Deshalb kann es Sinn machen, die Video-Nachbearbeitung am PC oder Mac durchzuführen.

Auf einem 4K-Monitor können z.B. alle Details der Aufnahme erfasst werden.

Promo-Video von Panasonic zu 4K-Foto

Ein Promo-Video zur 4K-Fotografie mit Lumix-Kameras von Panasonic findet sich bei YouTube (extern).

Panasonic hat derzeit das größte Portfolio an Kameras mit 4K-Fotomodus (GH-Serie, G-Serie, GX-Serie, FZ-Serie, LX-Serie und TZ-Serie, alle Kamera-Modelle siehe Lumix 4K und 6K).

6K-Foto-Funktion bereits im Anmarsch

Eigentlich ist die 4K-Foto-Funktion noch ein recht neues Feature in der Kamera-Welt.

Dennoch rüsten die Hersteller weiter auf.

So gibt es mittlerweile bereits erste Kameras, die über eine 6K-Foto-Funktion verfügen.

Die 6K-Auflösung liegt bei 6144 x 3160 Pixeln, was ca. 19,4 Megapixeln entspricht.

Auch hier bezieht sich das auf das 16:9-Format, wobei man in der Fotografie eher mit 4:3 oder 3:2 zu tun haben wird.

Der Vorteil eines 6K-Fotos im Vergleich zu einem 4K-Foto ist genau die hohe Auflösung.

Diese ermöglicht dann z.B. die Verwendung für großformatige Ausdrucke.

Auch wer Bilder nachbearbeitet und dabei den Bildausschnitt verändert, wird die zusätzlichen Bilddaten eines 6K-Fotos zu schätzen wissen.

Fazit zu 4K-Fotografie und 6K-Fotografie

4K-Fotografie wird aktuell von Kamera-Herstellern ordentlich promotet.

Kein Wunder: 4K-Content ist ohnehin in aller Munde.

Das zugrundeliegende Prinzip, aus einer Video-Aufnahme einzelne Frames zu entnehmen, ist indes keinesfalls neu. Jedoch bietet 4K-Video erstmals ein hohes Qualitätsniveau.

Dank der einfachen Bedienung werden Hobbyfotografen aber auch Sportfotografen mit der 4K-Fotofunktion angesprochen.

Die ersten Kameras verfügen bereits über einen 6K-Fotomodus.

Patrick Woessner

Ich bin Patrick und hier blogge ich zu verschiedenen Themen rund um Technik, Gadgets und mehr. Früher hatte ich gleich mehrere Blogs zu diesem Thema. Mittlerweile steht Tech Junkies im Mittelpunkt.

Diskussion - 7 Kommentare
  • Jürgen Neyer sagt:

    Hallo Herr Woessner, Sie schreiben: „Ein einzelner Frame aus dem Video zeigt eine Schärfe und Detailtiefe, die man bei einer echten Fotoaufnahme erwarten würde“. Ich verstehe nicht wieso die Auflösung eines Einzelframes mit der eines Einzelfotos nahezu identisch sein soll: Ein Foto, beispielsweise einer Sony RXIII hat 7-9 MB, aber ein 12Sek.-Clip bestehend aus 312 Einzelbilder mit je 1920×1080 Pixel und hat nur 23 MB. Da frage ich mich wie das zusammenpasst? Rechnerisch kämen pro Bild nur 0.074 MB pro Frame heraus. Mit ist bekannt, dass Videos extrem komprimiert werden, weil einerseits Einzelframes in der Datenmenge eines Fotos vielleicht nicht ruckelfrei abgespielt werden könnten und sich andererseits schwer händelbare Datenmengen ergäben. Kommt denn überhaupt eine nahezu identische Auflösung heraus oder ist die Filmwiedergabe eine optische Täuschung? Ich würde das gerne verstehen…

    • Hallo Herr Neyer,

      gängige Video-Formate wie MP4 komprimieren auf gleich drei Achsen – es gibt I-Frame (vollständiges Bild, natürlich zusätzlich lossy-komprimiert), P-Frame (enthält die Unterschiede zu den vorigen Frames) und B-Frame (enthält die Unterschiede zu den vorigen und darauffolgenden Frames).

      Deswegen taugt ein Vergleich der Größe eines Fotos abgespeichert auf der Kamera (z.B. .JPG) mit der Größe des Videoclips (z.B. MP4) geteilt durch Anzahl der Frames nicht. Zerlegt man einen MP4-Videoclip in ein Series aus .JPG-Bildern (ein Bild je Frame, geht ganz einfach z.B. mit ffmpeg), so wird die Summe der Dateigröße der .JPG-Bilder immer signifikant größer sein als die MP4-Datei.

      Im Video-Container liegt also je Frame gar nicht unbedingt ein vollständiges Bild vor.

      Beim 4K-Fotomodus kommen Qualitätseinschränkungen im Wesentlichen durch die reduzierte Auflösung zu Stande. Meine DSLM mit 4K-Modus macht normalerweise Fotos mit 16 MP. Nutze ich den 4K-Modus um einen Moment aus einer hektischen Szene einzufangen, so erhalte ich ein Einzelbild mit 8 MP.

      Ich hoffe, das trägt zur Klärung bei.

      Viele Grüße,
      Patrick Woessner

  • Hans sagt:

    Frage:
    Kann man mit der Panasonic GH6 z.B. 4 k 30 Bilder im 4 k Fotomodus in der Start/Stop Einstellung 1 Stunde durchgehend aufzeichnen, oder sind da Aufnahmedauergrenzen gesetzt.
    Hintergrund: Tanzaufführung so aufnehmen und dann Fotos extrahieren.

  • Hartmut Rauter sagt:

    Hallo Herr Woessner,

    wie kann ich am PC ein 4K Foto aus einer MP4-Datei herauslösen, um ein Einzelfoto zu bekommen? Muss ich dafür ein Konvertierungsprogramm am PC nutzen, dass MP4 in JPG umwandelt?

    • Hallo Hartmut,

      der einfachste Weg um einzelne Frames aus einem 4K-Video als Bild abzuspeichern, wäre m.E. der populäre und kostenlose Videoplayer VLC.

      https://www.videolan.org/vlc/

      Die Funktion nennt sich im VLC „Snapshot“ und ist über das Video-Menü oder einen Shortcut / Hotkey zugänglich. Du kannst den Frame als PNG, JPG oder TIFF speichern.

      Ich würde PNG oder TIFF nehmen – die haben im Gegensatz zu JPG „lossless“ Komprimierung. Du kriegst dann die volle Qualität aus dem 4K-MP4-Clip – bei UHD also 3.840 x 2.160 Pixel.

      Viele Grüße,
      Patrick

  • Hartmut Rauter sagt:

    vielen Dank, das scheint die einfachste Lösung zu sein.

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